Klaus Störtebeker

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  • Um den Freibeuter Klaus Störtebeker ranken sich viele Mythen. Welche im Endeffekt wahr ist, bleibt ein Geheimnis. Die bekannteste Lebensgeschichte Störtebekers – die an die wir in Hamburg gerne glauben – ist die, wonach er um 1360 geboren wurde. Vermutlich in Wismar, immerhin gibt es Aufzeichnungen über einen Nikolaus Störtebeker, der nach einer Schlägerei der Stadt verwiesen wurde. Na, wenn das nicht ein guter Start für eine Geschichte über einen Piraten ist!

    Ende des 14. Jahrhunderts gab es die Vitalienbrüder, die den schwedischen König Albrecht im Kampf gegen die dänische Königin Margarethe I. unterstützen. Die Freibeuter hatten Kaperbriefe, die sie dazu berechtigten, die Beute, die sie machten, frei zu veräußern. Später sollen sich die Piraten selbstständig gemacht haben und ihr Unwesen nicht mehr nur auf dänische und Lübecker Schiffe beschränkt haben. Man ging dazu über, auch Schiffe der zuvor neutralen Hanse anzugreifen. Störtbeker wurde 1394 erstmal urkundlich als einer der Hauptmänner der Vitalienbrüder geführt.

    Störtebeker soll angeblich Unterstützung aus Ostfriesland erhalten haben. Der Pirat soll gar eine friesische Häuptlingstochter geheiratet haben.

    Im jungen 15. Jahrhundert wurden die Freibeuter zum großen Ärgernis für die Hanse. Der Handel mit England und Holland wurde empfindlich gestört, weshalb man nun verstärkt Jagd auf Störtebeker und seinen Piraten-Kollegen Godeke Michels machte. Die Legende besagt, dass Simon von Utrecht den berühmten Piraten am 22. April 1401 vor Helgoland hat dingfest machen können.

    Und ab da wird es recht spekulativ. Angeblich soll Störtebeker zusammen mit seinen Mannen auf dem Grasbrook hingerichtet worden sein. Weiter heißt es, soll ihm gewährt worden sein, dass alle Männer, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeilaufen konnte, vom Henker verschont bleiben sollten – was dann aber alles nicht so eingetroffen sein soll. Die Hinrichtung Störtebekers soll am 21. Oktober 1401 stattgefunden haben. Der Piratenhauptmann soll noch an elf seiner 72 Gefährten vorbeigekommen sein. Doch Bürgermeister Kersten Miles brach sein Versprechen.

    Ob diese Legende nun wahr ist, ob es sich bei dem Enthaupteten vielleicht doch nicht um Störtebeker gehandelt hat – das bleibt ungewiss. Wir halten einfach mal an der alten Legende fest.

    Störtebeker soll zu Lebzeiten übrigens gar nicht die Gefahr gewesen sein. Die Ordnungshüter waren eher hinter Godke Michels her, Michels wurde als gefährlichster Hauptmann der Vitalienbrüder angesehen. Störtebeker selber tauchte erst in den Geschichtsbüchern des 15. und 16. Jahrhunderts auf. Was auch erklärt, warum so viel um diesen bekannten Piraten Legende ist.

    Das Denkmal für Störtebeker schuf der Bildhauer Hansjörg Wagner im Jahre 1982, der auch zehn Jahre später das Bildnis von Sir William Lindley gestaltete. Im Rahmen der Bauarbeiten in der Hafencity war das Denkmal Störtebekers einige Zeit lang nicht an seinem angestammten Platz. Mittlerweile steht es wieder im Schatten des wunderschönen alten Speichers, den man zum umstrittenen Maritimen Museum gemacht hat. Bevor die Bauarbeiten in der Hafencity richtig losgingen, stand die Störtebeker-Bronze mitten im Grünen. Nun steht der Pirat auf einer geleckten Promenade an der Osakaallee.

    Auf dem Stein, auf dem die Bronzefigur Störtebekers steht, ist geschrieben:

    Claas Störtebeker
    Godeke Michels
    1401
    Gottes Freund, der Welt Feind

    Quellen: