Tisch mit 12 Stühlen

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  • Dieses Werk soll zwölf Hamburgern gedenken, die dem Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben. Der Düsseldorfer Künstler Thomas Schütte entwarf es im Jahre 1985. Ein ovaler Tisch ist umstellt von zwölf gemauerten “Stühlen”. Jeder Stuhl hat auf der Rückenlehne eine kleine Plakette mit einem Namen der Widerstandskämpfer. Lediglich ein Schild trägt zwei Namen, an dem zwölften Stuhl ist eine Plakette angebracht, die den Betrachter dazu einlädt, sich mit den Widerstandskämpfern an einen Tisch zu setzen und so ihrer zu gedenken. Eine Art “Mitmach”-Denkmal also.

    Leider steht das Denkmal ziemlich verlassen auf einer kleinen Grünfläche in der Nähe der U-Bahn-Station Niendorf Nord. Wege führen in einigen Meter Entfernung vorbei und so muss man aufs Grün treten, was — so schien es beim Besuch — eher Abends von Jugendlichen gemacht wird, die sich hier treffen. Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders.

    Die gemauerten Sitzgelegenheiten wirken fremd, klobig und dadurch ungemütlich (obwohl doch der Klinker ein typisch norddeutsches Baumaterial ist). Dennoch ist die Idee des “setze Dich hin und sei ein Teil derer, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben” sehr interessant.

    Die auf den Rückenlehnen angebrachten Plaketten tragen folgende Namen: Georg Appel, Clara und Walter Bacher, Rudolf Klug, Kurt Ledien, Reinhold Meyer, Hanne Mertens, Ernst Mittelbach, Joseph Norden, Margaretha Rothe, Kurt Schill und Paul Thürey. Diese Namen finden sich auch in der näheren Umgebung des Denkmals – Straßen sind ebenfalls nach den Toten benannt.

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