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- Einsam hockt die Frau auf ihrer Stele und wartet
- Unter ihr brandet eine Welle
- Auf der Rückseite des Sockels findet sich ein Teil eines Gedichts
- Errichtet wurde das Denkmal für die auf der See Vermissten von dem Verein der Cap Hornier
- Errichtet wurde das Denkmal 1985
- Sehnsüchtig wartet die Frau auf einen Geliebten und schaut Richtung Meer
- Frontalansicht der Madonna der Seefahrt
- Das Denkmal ist nicht nur für die Vermissten, sondern auch für die Zurückgebliebenen
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Hamburg liegt an der Elbe und hat eine innige Beziehung zum Wasser. Die Nordsee ist nicht weit entfernt und so ist es verständlich, dass man in der Hansestadt derer gedenkt, die auf dem Meer zurückgeblieben sind. Die Initiative der Cap Horniers, also die Leute, die Kap Horn umschifft haben, sorgte für das Denkmal der Madonna, die zusammengekauert auf ihrer Stele hockt und Ausschau hält nach den Seeleuten, die nicht mehr nach Hause kommen. Unter ihr brandet eine Welle.
Der Bildhauer Manfred Sihle-Wissel schuf die Bronzefigur, die 1985 aufgestellt wurde. Auf der Rückseite des Denkmals befindet sich eine Platte, die eine Inschrift trägt:
Der unvergänglichen See,
den Schiffen, die nicht mehr sind
und den schlichten Männern,
deren Tage nicht wiederkehren.
Joseph ConradJoseph Conrad war ein britischer Schriftsteller mit polnischer Abstammung. Er war vorher Kapitän eines Schiffes und seine Reisen inspirierten ihn zu seinen Stücken.
Die Madonna der Seefahrt ist nicht nur irgendein Denkmal, das irgendwann dort aufgestellt wurde, wo es nun steht. Sie ist vielmehr ein “aktives Denkmal”. An jedem Totensonntag findet am Fuße der Madonna eine Gedenkfeier statt. Es finden sich Angehörige von Opfern der See zusammen. Es wird eine Andacht gehalten und es werden Kränze niedergelegt. Dabei soll betont werden, dass das Denkmal nicht nur der Opfer der See gedenkt, sondern auch den Familien der Opfer. Genau das symbolisiert die in die Ferne schauende Frau.