Sibbertstein

Gedenkstein zu Ehren von Johannes Heinrich Sibbert

Das Fischerdorf Blankenese wurde 1301 erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Zeit war Blankenese vor allem wichtig als Fährpunkt über die Elbe. Es gehörte zunächst zu Holstein-Pinneberg, einer schauenburgischen Grafschaft. 1460 ging es ans Herzogtum Holstein über und später an Preußen (1866). Die Landgemeinde wurde im Jahre 1919 durch den Zusammenschluss mit Dockenhude vergrößert.

Blankenese wurde zweimal gegen seinen Willen in einen bestehenden Ortsverband integriert. 1927 ging es – entgegen dem Willen der Blankeneser – durch das Groß-Altona-Gesetz an Altona. Nur elf Jahre später ging dann Altona – das sich ebenfalls dagegen wehrte – mit dem Groß-Hamburg-Gesetz in der Hansestadt Hamburg auf.

Auf Hamburgs dritthöchster Erhebung, dem Waseberg (der höchste Punkt ist der Hasselbrack, der Baurs-Berg als zweithöchster Berg ist nur etwa 600 Meter Luftlinie entfernt), haben die Blankeneser ihrem letzten Gemeindevorsteher Johannes Heinrich Sibbert ein Denkmal gesetzt, das im Volksmund Sibbertstein genannt wird.

Sibbert, 1850 in Wewelsfleth geboren, kam 1867 nach Blankenese. Zuvor arbeitete er beim Zoll, in Blankenese arbeitete er sich zum Bürovorsteher hoch und übernahm 1895 die Geschäfte von Hans Lange als Gemeindevorsteher in Blankenese. Sibbert sollte der letzte Gemeindevorsteher sein. 1917 verstorben, mitten im ersten Weltkrieg, wurde der Posten nicht erneut besetzt.

Der letzte Gemeindevorsteher von Blankenese war ein hoch geschätzter Mann. Er hat viel für die Gemeinde getan, den Ort maßgeblich modernisiert. So hat Sibbert den elektrischen Strom, das Sielnetz und öffentliche Schulen eingeführt und gefördert. Auch war er für den Bau des Krankenhauses und den Ankauf des Bismarcksteins – des Berges, nicht des gleichnamigen Denkmals Bismarcksteins, verantwortlich. Sibbert war zudem daran beteiligt, die Zusammenführung von Blankenese und Dockenhude voranzutreiben, bekam jedoch den Zusammenschluss nicht mehr mit. Sibbert verstarb 1917, also zwei Jahre vor der Vereinigung der beiden Orte.

Auf dem Findling, den der einstige Hamburger Vorort seinem letzten Gemeindevorsteher gesetzt hat, ist eine Metallplatte angebracht, auf der steht:

Dem Andenken des letzten Gemeindevorstehers von Alt-Blankense
J.H. Sibbert
1895—1917
gewidmet von dankbaren Mitbürgern

Wenn man bei schönem Wetter den Berg erklommen hat, kann man sich etwas unterhalb des Gedenksteins auf eine Bank setzen und den Ausblick über die Baumwipfel genießen.

Quellen:
  • Blankenese auf Wikipedia
  • Gemeindevorsteher J.H. Sibbert, in: Blankenese, Monatszeitschrift des Blankeneser Büger-Vereins e.V., 47. Jahrgang, Nr. 5/ Mai 1994, S. 6-9
  • Sass, R.: J. H. Sibbert eine Erinnerung an ein kommunales Vorbild, in: Blankenese, Monatszeitschrift des Blankeneser Büger-Vereins e.V., 54. Jahrgang, Nr. 01/ Januar 2001, S. 7
  • Freundliche Auskunft des Blankeneser Bürgervereins