Mahnmal für die Opfer von NS-Verfolgung

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  • Es gibt Denkmäler für diejenigen, die in den Krieg gezogen und dort gefallen sind. Und es gibt die Denkmäler, die den Opfern von Krieg gewidmet sind. Das Mahnmal für die NS-Opfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof ist so ein Denkmal. Das Mahnmal wurde kurz nach dem Ende des Kriegs beschlossen und Anfang Mai 1949 eingeweiht.

    Rund 16 Meter ragt es in den Hamburger Himmel hinauf. Eine Betonstele, die in der Mitte offen ist. 105 Urnen finden sich in 15 Reihen in dieser Öffnung. Am oberen Rand prangen schlicht die Jahreszahlen 1939-1945. Die Urnen sind gefüllt mit Erde und Asche aus 25 Konzentrationslagern. Vor dem Mahnmal auf dem Boden findet sich eine Platte mit den Namen der Konzentrations- und Durchgangslager. Aufgeführt werden:

    Lichtenburg, Brandenburg, Torgau, Heuberg, Plötzensee, Esterwegen, Ammersfoort, Herzogenbusch, Salaspils, Flossenburg, Netzweiler, Groß-Rosen, Theresienstadt, Bergen-Belsen, Treblinka, Stutthof, Ravensbrück, Mauthausen, Fuhlsbüttel, Maidanek, Sachsenhausen, Neuengamme, Auschwitz, Dachau, Buchenwald

    Am unteren Fuß des Mahnmals ist folgender Spruch angebracht:

    Unrecht brachte uns den Tod. Lebende erkennt Euere Pflicht.

    Auf selber Höhe findet sich auf der Rückseite:

    Gedenkt unsrer Not, bedenkt unsern Tod. Den Menschen sei Bruder der Mensch.

    Das Mahnmal, das direkt gegenüber von dem 1932 fertiggestellten Krematorium steht, wurde vom Architekten Heinz-Jürgen Ruscheweyh entworfen. Künstlerische Entwürfe waren nicht befriedigend, weshalb man das Denkmal in die Hände des Architekten gab. In dem Krematorium wurden mehrere tausend Opfer des nationalsozialistischen Regimes eingeäschert.

    Der Senator Franz Heitgres, zum damaligen Zeitpunkt auch Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes, war an den Vorbereitungen für das Mahnmal beteiligt. Der Grundgedanke war: Zum ehrenden Gedenken der auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzten Angehörigen aller Nationen, die als Opfer des nationalsozialistischen Terrors ihr Leben lassen mussten, soll ein schlichtes Ehrenmal errichtet werden.

    Quellen:
    • Gedenkstätten in Hamburg
    • Volker Plagemann (Hg.): “Kunst im öffentlichen Raum. Ein Führer durch die Stadt Hamburg”, Junius Verlag, 1997