Gustav Mahler an der Hamburgischen Staatsoper

Gedenktafel für Gustav Mahler

Bereits mit 15 Jahren studierte Gustav Mahler am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, wo er drei Jahre später, 1878, seine Studien erfolgreich abschloss. Er schlug die Laufbahn eines Opernkapellmeisters ein – zunächst in kleinen Theatern, aber auch in Budapest.

1891 kam dann der Ruf nach Hamburg ans Hamburger Stadttheater, dem Vorgänger der Hamburgischen Staatsoper. Der damaliger Leiter des Theaters, Bernhard Pollini, holte den ursprünglich aus Böhmen stammenden Mahler in die Stadt an der Elbe. Sechs Jahre sollte Mahler in Hamburg bleiben und diese Jahre prägten ihn sehr, legten den Grundstein für seinen musikalischen Erfolg.

Neben den Dirigentenaufgaben fand Mahler in Hamburg nach einer längeren Schaffenskrise wieder zu seiner Kreativität. Nach einem einschneidenden Erlebnis bei der Trauerfeier für den Klaviervirtuose Hans von Bülow in der St. Michaeliskirche, kam ihm die Idee für den Schlusssatz seiner berühmten Auferstehungssymphonie.

Auch wenn Pollini Mahler nach Hamburg holte, bestand von Anfang an ein schwieriges Verhältnis zwischen den beiden Männer. Der Impresario war eifersüchtig auf den begabten und immer berühmter werdenden Kapellmeister Mahler. Mahler, der vor seiner Zeit Hamburg von 1888 an Operndirektor in Budapest war und entsprechend viel Macht dort innehatte, fühlte sich von Pollini unterdrückt. Der Wunsch kam auf, nach Wien weiterzuziehen.

Er strebte den Posten des Kapellmeisters und Hofoperndirektors in Wien an, den er von 1897 bis 1907 einnahm. Da er Jude war und somit nicht berufen werden konnte, konvertierte er zum katholischen Glauben. Sein Perfektionismus und sein Hang alles von seinen Musikern zu verlangen, sowie sein früherer Glaube sorgten für Unmut und Ärger. 1907 nahm er deshalb ein attraktives Angebot aus New York an. Er leitete hier von 1909 an ausschließlich Konzerte der New York Philharmoniker.

Mahler gilt als ein Vorreiter der Neuen Musik. Seine Arrangements waren ungewöhnlich, sein Einsatz von Instrumenten ebenso. Mit dieser neuen Form der Musikinterpretation sollte Mahler noch folgenden Musiker beeinflussen. Er schuf über zehn Sinfonien und diverse Orchester- und Klavierlieder, darunter „Lieder eines fahrenden Gesellen“, „Des Knaben Wunderhorn“ sowie die „Kindertotenlieder”.

An der Stirnseite der Hamburgischen Staatsoper ist diese Gedenktafel zu Ehren von Gustav Mahler angebracht worden. Neben einem Relief mit dem Porträt des Musikers steht auf der Tafel folgendes geschrieben:

Gustav Mahler
Chefdirigent der Hamburger Oper
1891-1897
Am damaligen Stadt-Theater, das hier stand

Gestiftet von der Gustav Mahler Vereinigung Hamburg br>Milan Knobloch 1988

Die Gustav Mahler Vereinigung Hamburg wurde 1988 gegründet, die Gedenkplakatte ist das erst Mahler-Denkmal in Hamburg. Geschaffen hat es der aus Prag stammende Bildhauer Milan Knobloch.

Quellen: