Grabdenkmal der Franzosenzeit in Barmbek

Grabmal, das an die Toten des Winters 1813 gedenkt

Napoleonische Truppen hielten Hamburg von 1806 bis 1814 besetzt. Ziel der Okkupation war es, die Handelswege nach Großbritannien zu kappen, um so den verfeindeten Briten zu schaden. Doch die Franzosen bluteten mit dem Handelsembargo auch viele Hamburger Handelsleute aus. Die Armut stieg an.

Für zwei Monate, im Jahr 1813, wurde Hamburg kurzfristig von russischen Truppen und der Hanseatischen Legion befreit. Bereits im Juni 1813 machten sich die Franzosen wieder in Hamburg breit. Um die Hansestadt sicher zu halten, wurde Marschall Louis-Nicolas Davout ausgesandt. Er war es, der bei der Belagerung Hamburgs durch die Russen im Winter 1813 all die Hamburger vor die Stadttore scheuchte, die nichts mehr zu essen hatten. Die umliegenden Städte nahmen die obdachlosen Hamburger auf und gewährten ihnen Unterschlupf in diesem grimmen Winter 1813/1814. Altona nahm 1138 Nachbarn auf.

Das im Nordosten von Hamburg gelegene Barmbek nahm ebenfalls Hilfesuchende auf. Wie auch in Altona, kamen in Barmbek Hamburger wegen Strapazen, Hunger, Krankheiten oder Kälte ums Leben. Zu der Zeit waren die Hamburger Friedhöfe nicht zugänglich. Die Opfer des Winters wurden am Kraepelinweg im heutigen Barmbek-Süd beerdigt. Mit den Hamburgern wurden zudem etwa zehn Barmbeker beigesetzt. Die Gesamtzahl der an dieser Stelle Beerdigten beträgt 50, wie es auch auf dem schlichten Gedenkstein eingemeißelt steht.

Auf der Vorderseite des Grabsteins steht geschrieben:

Begräbnis Platz der Einwohner Barmbecks und der vertriebenen Hamburger wärend der Belagerung Hamburgs im Jahr 1814

Der Stein wurde drei Jahre nach der Befreiung Hamburgs an eben diesem Ort aufgestellt und wurde seitdem nicht bewegt. Das Grabmal steht am Kopfende eines Rund, das über eine kleine Treppe zugänglich ist und von Bäumen umgeben ist. Auf der Rückseite des Steins steht geschrieben:

Errichtet von Barmbecks Einwohner im Jahr 1817
Die Zahl der hier Beerdigten ist 50

Quellen:
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