Denkstein für Opfer des Winters 1813/1814

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  • Hamburgs 47 Hektar große Parkanlage Planten un Blomen, mitten in Hamburg gelegen, dient der Erholung der Hamburger und seiner Gäste. Überall laden Stätten zum Verweilen und Ausruhen ein. Über die Fläche gestreut finden sich Kunstwerke im Raum. Fährt man die St. Petersburger Straße entlang, findet man — wenn man genau hinschaut — hinter dem Zaun der Parkanlage einen Sarkophag im Gebüsch stehen. Vom Eingang Seeterasse her kommt man, geht man vom eigentlichen Weg ab, ebenfalls zu diesem seltsam unheimlichen Sarkophag.

    Der Denkstein wurde 1815 zunächst in Ottensen aufgestellt, 1841 wurde er dann an diese Stelle versetzt. Er soll an die 1138 Hamburger gedenken, die im bitterkalten Winter 1813/1814 ums Leben kamen. Hamburg war zu dieser Zeit von den Franzosen besetzt. Der französische Marshall Louis-Nicolas Davoust veranlasste, dass alle Hamburger, die keine Essensvorräte mehr besaßen, vor die Stadttore vertrieben wurden. In dem Sarkophag liegen die Gebeine von Toten dieser schrecklichen Tat.

    Auf der einen Seite steht in den Stein gemeißelt:

    Friede den Entschlafenen.

    An dieser Stätte ruhen die Gebeine von elfhundert acht und dreizig Hamburgern welche mit vielen Tausenden ihrer Mitbürger von dem französischen Marschall Davoust im härtesten Winter 1813 und 1814 aus dem belagerten Hamburg vertrieben, mit menschenfreundlicher Milde in Altona aufgenommen, von dessen edlen Einwohnern sowie von ihren früher ausgewanderten Landsleuten in ihrem Elende unterstützt und verpflegt, dem ungeachtet aber Opfer ihres Kummers und ansteckender Seuchen wurden.

    Darunter steht schließlich:

    Im Jahre 1841 ist dieses Monument mit den Gebeinen von Ottensen hierher versetzt.

    Ein Gedenkstein in unheimlicher Form, der an ein dunkles Kapitel Hamburger Geschichte erinnert, gleichzeitig aber auch aufzeigt, dass das sonst so verfeindete Altona, das damals nicht zu Hamburg gehörte, in der Not für seine Nachbarn da war. Schade, dass es so versteckt steht.