Krieger-Ehrung im Lutherpark

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  • Die Bahrenfelder Luthergemeinde hat ihre Kirche mitten im schönen, urwüchsigen Lutherpark angesiedelt. Das Gelände des Lutherparks, auf dem früher Kies abgebaut worden sein soll, hieß noch 1913 Bahrenfelder Tannen, bereits 1920 aber Lutherpark.

    Gegenüber des Kirchengebäudes in der Lutherhöhe, also westlich davon, stand einst das Waldwärterhaus namens “Eulenburg”. Das Haus war wie eine Burgruine gestaltet und wurde nach dem Erwerb des Geländes durch die Gemeinde abgerissen. 1921 wurde an seiner Stelle die “Krieger-Ehrung” errichtet. Dabei handelt es sich um ein Denkmal zu Ehren von 295 Bahrenfelder, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen. Die Finanzierung wurde durch diverse Spenden und Stiftungen aus der Gemeinde bewerkstelligt. Das Denkmal besteht aus einem Sockel, auf dem eine gusseiserne Opferschale steht. Umgeben ist der Sockel von einer etwa einen Meter hohen zu einer Seite offenen Mauer, in die 37 steinerne, teils kaputte Tafeln eingelassen sind. Zwei Tafeln sind mittlerweile total zerstört. Auf den Tafeln stehen die Namen der Gefallenen.

    Die Opferschale enthält eine Widmung:

    Für uns seid einig-einig-einig

    Auf der “Vorderseite” des gemauerten Sockels, auf dem die Schale steht, ist ein Kreuz angebracht. Auf der “Rückseite” findet sich eine kleine Metallplatte mit folgender Inschrift:

    Unsern Brüdern, die im Weltkrieg 1914 – 1918 für das Vaterland ihr Leben liessen.

    Die Luthergemeinde Bahrenfeld.

    Das Denkmal wurde vom Hamburger Architekten Karl Schmidt geschaffen. Der Ankauf des Geländes war an eine Bedingung geknüpft: Es durfte nirgends das Wort “Gott” auftauchen. Daher die recht unchristliche Widmung. Zwischen den Weltkriegen wurde an jedem Totensonntag ein Opferfeuer in der Schale entfacht. Heute gedenkt man der Opfer von Gewalt und Terror am Volkstrauertag mit Posaunenchor und Gottesdienst.

    In den 1970ern wurde die A7 gen Norden gebaut. Man hatte bereits etwa 1950 das Gelände westlich der heutigen Lutherhöhe an die Stadt abgetreten. Durch den Autobahnbau wurde die Gedenkstätte komplett versetzt. Heute findet man das Denkmal nördlich der Kirche auf einer Anhöhe, die über eine flache Treppe erreichbar ist.

    Quellen:
    • Freundliche Auskunft durch Klaus Peter Wehde, Pastor der Luthergemeinde Bahrenfeld
    • Freundliche Unterstützung durch das Bezirksamt Altona