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Das Kriegerdenkmal am Dammtordamm hatte zu seiner Zeit einen gewissen Zweck: Propaganda. Bereits nach dem zweiten Weltkrieg wollten die Briten das Denkmal sprengen, doch es kam anders. Seitdem ist es ein ewiger Quell für Auseinandersetzungen.
Anfang der 1980er entscheid sich der Senat dazu, den Platz
so umzugestalten, dass aus einer Kriegsverherrlichung ein Mahnmal gegen den Krieg wird
. Aus 107 Entwürfen suchte eine Jury 1982 den Entwurf des österreichischen Künstlers Alfred Hrdlicka aus.Sein Gegendenkmal sollte aus vier thematischen Installationen bestehen, die offen wie ein zerbrochenes Hakenkreuz angeordnet sein sollten. Die Offenheit des Gegendenkmals steht im Kontrast zur Strenge des “Kriegsklotz” von 1936.
Hrdlicka wollte die Themen “Hamburger Feuersturm”, “Cap Arcona”, “Soldatentod” und “Frauenbild im Faschismus” umsetzen. Der erste Teil, der Feuersturm, erinnert an die Feuerwalzen, die durch Hamburgs Straßen während der Operation Gomorrha zogen. Große Teile Hamburgs wurden dem Erdboden gleich gemacht, 35.000 Menschen kamen ums Leben. Der erste Teil des Gegendenkmals wurde am 8. Mai 1985 eingeweiht.
Der zweite Teil, der realisiert wurde, wurde Ende September 1986 der Öffentlichkeit übergeben. Mal wird dieses Kunstwerk “Cap Arcona” genannt, mal “Untergang von KZ-Häftlingen”, an anderer Stelle findet man “Untergang der KZ-Häftlinge”, aber auch “Verfolgung und Widerstand”. Gemeint ist in jedem Fall besagte Cap Arcona, die am 3. Mai 1945 vor Lübeck durch Luftangriffe der Royal Air Force versenkt wurde. Auf dem ausrangierten Luxusdampfer waren 4.500 KZ-Häftlingen eingepfercht, als die Bomben fielen. Lediglich 400 Menschen überlebten.
Obwohl der Bildhauer Hrdlicka erst 2009 verstarb, wurden die beiden letzten Themen des Gegendenkmals nicht angegangen.
Als Konstrukteur und Gießer war in den beiden umgesetzten Teilen des Denkmals der Wiener Bronzegießer Alfred Zöttl zuständig.