Denkmal zur Niederbrennung Marmstorfs und Appenbüttels

Denkmal zur Niederbrennung von Marmstorf und Appenbüttel

Von 1806 bis 1814 besetzten die Franzosen Hamburg. Die Besatzung war Teil der Kontinentalsperre, um den Handel mit Großbritannien zu unterbinden. Damit sollten die Briten geschwächt werden, tatsächlich waren es die Hamburger, die litten. Doch nicht nur die Hanseaten mussten unter dem damals eingesetzten französischen Marschall Davout leiden. Auch die umliegenden Dörfer waren von der Besatzung, viel mehr von den letzten, verzweifelten Zügen dieser, betroffen.

Gen Ende 1813 belagerte die Nordarmee die zur Festung ausgebauten Stadt. Man quartierte sich vornehmlich in Pinneberg ein. Davoust plante die Verteidigung Hamburgs im großen Stil. Nicht nur ließ er Glacis anlegen, leicht ansteigende Erdanschüttungen um Hamburg herum, damit ankommende Feinde besser gesehen und eliminiert werden konnten. Um die Glacis zu errichten, um freies Schussfeld zu haben, ließ der französische Marschall diverse Orte um Hamburg herum niederreißen oder abbrennen, so z.B. auch Hamm, Eimsbüttel oder Rotherbaum.

Im bitter kalten Winter 1813 entließ Davoust dann 30.000 Hamburger, von denen viele starben. Ein Denkmal für diese Opfer findet sich in Planten un Blomen.

Kurz bevor die Franzosen aus Hamburg abzogen, wechselten sie auf die Südseite der Elbe. Hier erhofften sie sich zum einen Proviant, zum anderen brannten sie Dörfer nieder. Diesmal nicht, damit die Franzosen freies Schussfeld hatten, sondern damit sich keine Feinde vor Hamburgs Toren einquartieren konnten. Am 29. März 1814, zwei Monate vor dem endgültigen Abzug, fackelten französische Truppen die Dörfer Marmstorf und Appenbüttel ab. Die Bewohner mussten im Umland, u.a. in Altona, Unterschlupf finden.

Zwischen Marmstorfer Weg und Appenbüttler Weg findet man ein mannshohes Denkmal, das 100 Jahre nach der Zerstörung der beiden Dörfer an dieser Stelle aufgestellt wurde. Auf einer erhöhten Grünanlage steht ein Fels, in den folgende Inschrift eingemeißelt ist:

Zum Gedächtnis an die Niederbrennung der Dörfer Marmstorf u. Appenbüttel durch die Franzosen am 29. März 1814

Gewidmet am 29. März 1914

Marmstorf, auf dessen Gebiet einst eine eiszeitliche Begräbnisstätte vorzufinden war, wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt, Appenbüttel 1453. Appenbüttel ist mittlerweile ein Ortsteil von Marmstorf.

Quellen:
  • Die Frazosenzeit auf Wikipedia
  • Abriss zur Franzosenzeit auf der Seite des NDR
  • Marmstof auf der Seite von Wikipedia
  • Kurze Zusammenfassung zu Appenbüttel auf der niederdeutschen Seite von Wikipedia
  • Beschreibung des Glacis auf Wikipedia