Fanny Hensel

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  • Fanny Hensel war die ältere Schwester des Kompinisten und Dirigenten Felix Mendelssohn Bartholdy. Wie ihr Bruder wurde auch sie in Hamburg geboren. Fanny wurde wie alle vier Kinder der Mendelssohns nach der Emigration nach Berlin – die Familie entging damit der Besatzung Hamburgs durch die Franzosen – christlich getauft. Dadurch erhielt sie den Namen Fanny Cäcilie Mendelssohn Bartholdy.

    Fanny war eine hochbegabte Klavierspielerin. Die Musik lag der Familie im Blut. Schon die weiblichen Vorfahren ihrer Mutter Lea waren versiert im Klavierspiel. Zusammen mit ihrem Bruder Felix trat sie 1820 in die Sing-Akademie des Carl Friedrich Zelter ein.

    Obwohl sie sehr talentiert war, sowohl im Spiel als auch im Komponieren, durfte sie ihre Leidenschaft nicht als Beruf ausüben. Fannys Vater Abraham verbot es ihr. Es war nicht die Zeit dafür, dass Frauen Geld verdienten.

    So schien es, als müsste Fannys musikalisches Talent verkümmern. Tatsächlich litt sie auch darunter. Lediglich bei den sonntäglichen Hauskonzerten der Mendelssohns durfte sie ihr Können unter Beweis stellen. Die regelmäßig abgehaltenen Konzerte waren halb-öffentlich. Immerhin kamen bis zu 200 Leute zu diesen Veranstaltungen.

    Erst im fortgeschrittenen Alter konnte Fanny, die 1829 den Hofmaler Wilhelm Hensel geheiratet hatte, auf Reisen gehen. War Felix ständig unterwegs, unternahm die Schwester lediglich eine Reise in die Schweiz (1822) und eine nach Italien (1839-40). Die Italien-Reise beflügelte sie derart, dass sie nach der Rückkehr nach Berlin ihr bedeutendstes Klavierwerk schrieb, den biografisch geprägten Zyklus “Das Jahr”.

    Ab 1846 fand Fanny den Mut, eigene Stücke als Drucke zu vervielfältigen. Und das, obwohl Felix dagegen war. Hensels Schaffenswerk umfasst, wie man später feststellte, mehr als 400 Stücke.

    Fanny Hensel starb im Mai 1847 an einem Schlaganfall.

    Das Denkmal steht neben dem ihres Bruders unter Bäumen. Beide Steinquarder schauen auf die viel befahrene Ludwig-Ehrhard-Straße. Hinter den beiden Denkmälern ist ein kleiner Grünstreifen samt Parkbank angelegt.

    Aufgestellt wurde es im November 1997 von der Kulturbehörde Hamburg. Ausführender Künstler war Sören Ernst.

    Neben dem Relief Fanny Hensels steht:

    Fanny Hensel
    Geborene Mendelssohn Bartholdy
    ∗ 14.11.1805
    † 14.05.1847

    In der rechten unteren Ecke des Quaders steht geschrieben:

    Zum 150. Todesjahr gestiftet durch die Hamburgische Stiftung für Entwicklung, Kultur & Forschung
    Dr.Helmut & Hannelore Greve

    Wie auch bei dem Denkmal für Felix Mendelssohn Bartholdy finden sich auf der Rückseite des Denkmals Noten in den Stein gehauen. Bei Fanny Hensel sind es die ersten Liedes vom Schwanenlied. Unter den Noten wiederum steht – neben dem Namen Fanny Hensel – die erste Zeile des Gesangtextes:

    Es fällt ein Stern herunter

    Der Text zum Schwanenlied stammt aus der Feder von Heinrich Heine. Vermutlich ist das Gedicht Heines selber um ca. 1822 entstanden, Fanny Hensel hat es somit vertont.

    Quellen: