1870er Denkmal bei der Friedenseiche

Findling mit der Inschrift 1870/71 in Altona

Der deutsch-französische Krieg 1870/71, der zur Gründung des Deutschen Reiches geführt hat, hat bei den Menschen damals einen tiefen Eindruck hinterlassen. Es war damals geradezu Mode, Friedenseichen zu pflanzen und Denkmäler oder zumindest Gedenksteine aufzustellen. Altona war da keine Ausnahme.

Von der Max-Brauer-Allee geht die Straße “Bei der Friedenseiche” ab, die ihren Namen daher hat, weil man einst eine Eiche im Gedenken an den Sieg des vorgenannten Krieges gepflanzt hatte. Der Baum stand in dem nahen parkähnlichen Grünstreifen. Wie am Eppendorfer Marktplatz hat auch diese Friedenseiche nicht überlebt. War es in Eppendorf Krankheit, wurde die Altonaer Eiche im zweiten Weltkrieg zerstört.

Neben der Eiche stellte man auch das 1870er Denkmal auf, einen großen Findling, der schlicht die Jahreszahlen 1870/71 zeigt, gemeinsam mit einem einfachen Lorbeerzweig in den rauen Stein gemeißelt. Der Stein stand lange Zeit vergessen unter Grün und Gestrüpp am nördlichen Ende des Parks. 2012 wurde der Park umgestaltet, das wuchernde Grün wurde radikal eingekürzt, ein Spielplatz geschaffen. Im Rahmen der Umbauarbeiten wurde das Denkmal an die südliche Spitze des Parks verlegt. Nun ist der Stein frei sichtbar und nicht mehr ein “vergessenes Denkmal” unter Büschen. Im Park wurde zudem eine neue “Friedenseiche” gepflanzt.

Nicht weit vom heutigen Standort des Findlings stand übrigens früher der Behn-Brunnen, der in den 1960ern an die Behnstraße / Ecke Königstraße versetzt wurde.

Die ebenfalls in Altona gelegene Friedensallee hat – nebenbei erwähnt – ihren Namen daher, weil man auch hier eine Friedenseiche pflanzte, diese wurde am heutigen Alma-Wartenberg-Platz aufgestellt. Der Platz hieß zuvor Friedenseichenplatz und wurde 1997 umbenannt.

Quellen:
  • Informationen zur Umgestaltung des Parks “Bei der Friedenseiche” auf altona.info
  • Alte Postkarte auf buergerarchiv.de, die den Friedenseichenplatz zeigt
  • Informationen zur Umbenennung des Alma-Wartenberg-Platzes auf hamburg.de