Wolfgang Borchert – Mutter und Kind

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  • Wolfgang Borchert ist der bekannteste Bürger Eppendorfs überhaupt. Weltweit ist er bekannt. Borchert entstammt einer sehr offenen und liberalen Familie. Seine Mutter war Heimatdichterin und hatte eine Radiosendung, sein Vater war in Eppendorf Lehrer.

    Schon früh fing Wolfgang Borchert an, sich für Kunst zu interessieren. Er war ein guter Schüler, stellte jedoch im “Rebellenalter” das Lernen ein. Einfach so. Schließlich musste er eine Klasse wiederholen. Das war Ausdruck gegen die künstlerische Unterdrückung in seiner Umwelt, die mittlerweile vom rechten Gedankengut der Nazis geradezu vergiftet wurde.

    Bereits im Alter von 15 bis 17 Jahren schrieb das Einzelkind Borchert Prosa und zwei Theaterstücke. Viele Kurzgeschichten entstanden, wovon einige an eine hiesige Tageszeitung verschickt wurden. Nur ein Gedicht wurde abgedruckt. Für alles andere waren die Umstände nicht passend. Die Nazis waren schon an der Macht, der Krieg stand bevor.

    Nachdem Borchert beinahe insgesamt eineinhalb Jahre während des Kriegs in Haft war – wegen Wehrkraftzersetzung -, wurde er schwer krank. In dieser Zeit nach dem zweiten Weltkrieg schrieb er auch das bekannte Stück “Draußen vor der Tür”, das zunächst nur ein Hörspiel war, dann aber aufgrund des großen Erfolges auch ein Theaterstück wurde. Borchert hatte in der Hamburger Künstlerszene nach dem Krieg viele Fürsprecher.

    Sein letztes künstlerisches Stück sollte ein weiteres Hörspiel werden. Er schrieb “Dann gibt es nur eins!” als er krank 1947 in Basel lag, kurz vor seinem Tode am 20. November 1947. Das Stück ist ein Aufruf an alle, zu jeder Form von Kriegswesen Nein zu sagen. Das ist dann auch die aussagestarke Aufforderung, die immer wieder aufkommt in dem Stück Sag Nein..

    Im Rosengarten, an der Eppendorfer Landstraße gelegen, haben die Eppendorfer ihrem Sohn ein Denkmal gesetzt. Auf einem gemauerten Sockel steht eine schwangere Frau, eine Mutter, inmitten von Ruinen. Ein kleines Kind steht vor ihr und schmiegt sich an die Mutter. Unter der Plastik ist eine Metallplakette in den Sockel eingelassen. Auf dieser steht schlicht die eindringliche Aufforderung aus dem Prosatext sowie die Lebensdaten des Schriftstellers:

    Sagt Nein!

    Mütter, sagt Nein!

    Wolfgang Borchert 1921-1947

    Die Bronzeplastik wurde vom Hamburger Künstler Ernst A. Nönnecke geschaffen und 1994 aufgestellt. Initiiert wurde dieses Denkmal vom Eppendorfer Bürgerverein.

    Quellen: