Sonnin-Gedenktafel am Michel

Galerie
Info
  • Die Hamburger St. Michaelis-Kirche — wir nennen sie nur Michel — wurde zuerst 1647 bis 1669 erbaut. Durch einen Brand zerstört, wurde sie ab 1751 erneut aufgebaut, diesmal allerdings nicht aus Holz, wie die Vorgängerin.

    Mit der Ausführung wurden Johann Leonhard Prey († 1757) und Ernst Georg Sonnin (1713-1794) beauftragt. Sonnin war eigentlich eine Art Erfinder und Tüftler. Ihm ist es zu verdanken, dass Hamburgs Kirchentürme die damals völlig neuartigen Blitzableiter erhielten. 1750 bis 1762 erhielt er dann die Chance, sein kreatives Genie beim Bau des Michel unter Beweis zu stellen. Um nur ein Beispiel für seinen Erfindungsreichtum zu nennen: Sonnin sorgte dafür, dass mitten im Kirchenschiff ein Brunnen gebohrt wurde, damit die Beschaffung von Wasser für die Bauarbeiten vereinfacht wurde.

    Als Prey im Jahre 1757 starb, hatte Sonnin freie Hand. Zuvor kam es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen ihm und Prey. Nun konnte er schalten und walten wie er es wollte. Die Bauarbeiten an der Barock-Kirche gingen von da an wieder zügiger voran. 1762 wurde die Kirche eingeweiht. Wirklich fertig gestellt war der Michel dann erst im Jahre 1786 mit der Fertigstellung des Turms.

    An der Südseite des Hamburger Wahrzeichens, unweit des Haupteinganges, befindet sich diese Gedenkplakette von Sonnin. Die Tafel mit dem Bronzerelief Sonnins wurde von Oscar Erwin Ulmer (1888-1963) geschaffen.

    Sonnin war einer der Mitbegründer der Patriotischen Gesellschaft 1765. Zusammen mit Johann Georg Büsch baute er in den Jahren 1767 bis 1771 den Herrengraben so um, dass dieser zu einem befahrbaren Kanal wurde. Während Sonnin mit dem Michelbau beschäftigt war, werkelte er auch an anderen Hamburger Kirchen. Durch Durchfeuchtung bedingt, waren diverse Kirchentürme in Schieflage geraten. Der aus Quitzow stammende Sonnin trug zur Geraderichtung von z.B. der St. Nikolaikirche oder auch der St. Katharinenkirche bei.

    Quellen: