Otto Linne-Denkmal

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  • Der gebürtige Bremer Otto Linne hatte seine bedeutendste Schaffenszeit in Hamburg verbracht. Nach einer Lehre in den Dresdner Königlichen Hofgärten (1887-1889) absolvierte er in Wildpark bei Potsdam noch eine Lehre zum Gartenkünstler (1890-1892). Seine erste Festanstellung erhielt Otto Linne 1894 in Magdeburg. Es folgten Stationen in Erfurt und Essen, wo er jeweils als Gartendirektor angestellt war – was damals ein komplett neues Amt war.

    Im Jahr 1914 kam Linne dann endlich nach Hamburg. Auch die Hansestadt hatte gerade das Amt des städtischen Gartendirektors frisch eingerichtet und Linne bekleidete dieses als erster Amtsinhaber der Hansestadt. Sein Aufgabengebiet umfasste die Unterhaltung aller staatlichen Grünanlagen sowie die Planungen von neuen Gartenflächen.

    Otto Linne, der eng mit Fritz Schumacher zusammenarbeitete, war ein Verfechter des “sozialen Grüns”. Grünflächen sollten nicht nur den Reichen zugänglich sein. Erstmals konnte er den Gedanken in seinem Antrittsjahr formulieren. Er plante die Umgestaltung des Hammer Parks in einen Volkspark. Die Umsetzung musste jedoch bis nach 1918 auf sich warten lassen.

    Neben diversen Umgestaltungen von kleineren Parks, war Linne auch an der Ausgestaltung des Stadtparks beteiligt. Der Gartendirektor beschäftigte sich auch mit dem Entwerfen von Sport- und Spielstätten sowie “Alte-Leute-Gärten”.

    Seinen größten Bekanntheitsgrad sollte Linne mit der Neugestaltung des östlichen Teils des Ohlsdorfer Friedhofs erlangen. Sein Wirken hier hatte einen Einfluss bis über Hamburgs Grenzen hinaus.

    Nachdem der erste Direktor des Ohlsdorfer Friedhofs, Wilhelm Cordes, 1917 verstarb, sollte Linne dieses Amt – zunächst kommissarisch – ab 1919 dann endgültig übernehmen. Wieder kam der Gedanke des “sozialen Grüns” zum Tragen. Der östliche Teil des Friedhofs, auch “Linne-Teil” genannt, verzichtet auf große Gräber und romantische Hügelzüge, wie sie im Cordes-Teil anzutreffen sind. Linne schuf eine Vereinheitlichung der Grabflächen im Sinne der sozialen Gleichheit. Die Parzellen wurden strenger, geometrischer eingeteilt, die Grabflächen kleiner und platzsparender. Die vorhandenen Flächen ließen sich fortan besser nutzen.

    Zu seinem 70. Todestag wurde am 16. September 2007 das Linne-Denkmal im südöstlichen Teil des Ohlsdorfer Friedhofs errichtet. Nicht weit vom Bramfelder See – der außerhalb des Friedhofes liegt – findet sich ein streng geometrischer Teich im südlichen Teil des Friedhofs. Das Denkmal wurde von Henning Hammond-Norden – der auch schon das Flutopfer-Denkmal auf dem Friedhof realisiert hat – sowie Helmut Schoenfeld ersonnen. Es passt zu dem geometrischen Gedanken Linnes: vier Sandsteinstelen stehen in einer Reihe an einem geraden Kanal. Dieser zieht sich einige hundert Meter gen Westen. In etwa 180 Meter Entfernung ist das Familiengrab der Linnes zu finden. Der Bereich des Friedhofes, in dem sich das Denkmal befindet, ist sehr ruhig und geradezu parkähnlich schön.

    Nur ein paar Meter von dem eigentlichen Denkmal entfernt, steht eine weitere, kürzere Stele, auf der drei Plaketten angebracht sind. Eine gibt einen Informationstext über Otto Linne wieder. Eine andere zählt alle an der Umsetzung Beteiligten auf. Die dritte Plakette listet schließlich alle Spender auf, durch die das Denkmal realisiert werden konnte.

    Quellen:
    • Wikipedia-Eintrag zu Otto Linne
    • Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke (Hgs.): “Hamburgische Biografie – Personenlexikon”, Band 2, Christians Verlag, 2003