Obelisk am Heckenrosenweg

Ein Obelsik zwischen zwei Bäumen stehend

Lokstedt, erstmals 1110 urkundlich erwähnt, war zunächst ein Bauerndorf. Erst ab dem 18. Jahrhundert zog es vor allem reiche Kaufleute aus Hamburg an, die hier ihre Villen und Sommersitze hatten. Einer dieser Kaufleute war Jacob von Axen, der 1786 den Kollauhof erwarb. An den Kollauhof erinnern heute noch die Straßen Auf dem Kollauer Hof sowie Bei der Pulvermühle.

Der Kollauhof wurde 1812 verkauft. Bis dahin wurde er den Bedürfnissen der Familie von Axen entsprechend umgebaut und entwickelte sich zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt. Auf den umliegenden Kanälen fuhr man lustwandelerisch mit Gondeln umher.

Ein Denkmal für die Tochter

Die älteste Tochter von Jakob von Axen, Catharina Margaretha (1773 – 1799), starb nur 26-jährig an der Schwindsucht, nachdem sie im Sommer 1799 ihre Schwester in Berlin besuchte. Am 13. September 1799 verstarb sie dann. Begraben ist sie in der Berliner Luisenkirche.

Zwischen Kollaustraße und Niendorfer Straße, in einem leicht sumpfigen Gebiet am Heckenrosenweg, befindet sich ein Obelisk zum Gedenken an die Tochter aus dem Hause von Axen. Ganz in der Nähe der Französischen Schule, gelegen an einem kleinen Weg, der 2013 grundsaniert wurde, steht dieses beinahe acht Meter hohe Denkmal. Der Obelisk wurde 1800 an dieser Stelle von Senator von Axen aufgestellt, an dem Lieblingsort von Catharina Margaretha. Heute laden zwei Sitzbänke zum Verweilen ein.

Auf einem kleinen Podest steht der Obelisk zwischen zwei Eschen. In Blickhöhe ist eine Art Gürtel um den Obelisk angebracht. Hier waren vermutlich einst Marmor-Reliefs angebracht, die jedoch verschollen sind. Es wird vermutet, dass der Obelisk von dem Berliner Bildhauer Johann Gottfried Schadow gestaltet worden sein soll, der auch die Quadriga auf dem Brandenburger Tor schuf. Bewiesen ist es nicht. Die Reliefs sollen jedenfalls nicht von Schadow stammen.

Eine Tafel, die an dem Obelisk befestigt war, soll auch einen Text der Dichterin Christine Westfalen gezeigt haben, mit der Catharina Margaretha verwandt war.

Obelisken waren geschichtlich betrachtet eigentlich nur wirklich bedeutenden Persönlichkeiten vorbehalten. Mit der Aufklärung kam es, dass ein Obelisk auch an einen “normalen Menschen” gedenken konnte. Der Obelisk am Heckenrosenweg ist einer der ersten Obelisken seiner Art.

Quellen: