Matthias Claudius – Der Ehrensprung

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  • Eigentlich stammte Matthias Claudius gar nicht aus Hamburg. Dennoch gibt es einen Stadtteil, der den Journalisten und Dichter sehr verehrt: Wandsbek.

    Claudius war Sohn eines Pastors aus Reinfeld. 1759, da war er 19 Jahre alt, zog er mit seinem älteren Bruder Josias nach Jena, wo er zunächst Theologie studierte. Später sollten Rechts- und Verwaltungswissenschaften folgen. Anfang 1771 zog er nach Hamburg, genauer nach Wandsbek.

    Dort angekommen wurde er Redakteur der Zeitung “Der Wansbecker Bothe”. Claudius war zuständig für den Teil mit den “gelehrten Sachen” — u.a. Gedichten. Jedoch konnte er auch zeitgenössische Berühmtheiten gewinnen, von Zeit zu Zeit einen Teil zu der Zeitung beizusteuern. Die Zeitung hatte keinen finanziellen Erfolg und musste schon vier Jahre später wieder eingestellt werden.

    Der Freimaurer Claudius veröffentlichte den Großteil seiner Gedichte im Wandsbecker Bothen — auch als dieser schon längst eingestellt war. Zudem erschienen seine Werke in Bänden, die als Sammlungen in acht Teilen bis bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1815 veröffentlicht wurden. In seinem Spätwerk wurden seine Texte zunehmend religiöser.

    Wandsbek ist stolz auf den Dichter Claudius. Deshalb gibt es mehrere Denkmäler ihm zu Ehren. Diese 2001 auf dem Wandsbeker Marktplatz errichtete Bronze-Skulptur zeigt ihn beim so genannten “Ehrensprung”, einem Sprung über eines seiner Kinder hinweg. Dieser Sprung soll das neue Familienmitglied willkommen heißen. Der Bildhauer Bernd Stöcker thematisiert mit der Plastik den Familienvater Matthias Claudius. Der Dichter hatte zwölf Kinder, zwei davon starben jedoch früh. Die Bronze basiert auf einem von Matthias Claudius in Auftrag gegebenen Kupferstich.

    Auf dem Boden, auf dem Claudius und sein Kind stehen, bzw. hocken, findet sich ein Totenschädel als Zeichen für die häufige Beschäftigung Claudius’ mit dem Tod. Zudem sind — natürlich — ein Hut, ein Wanderstock und eine Tasche zu sehen, die wiederum für seine Naturverbundenheit stehen. Alle drei Utensilien sind im Wandsbeker Wappen zu finden. Ferner findet man zwei kleine Frösche.

    Quellen: