Johannes Bugenhagen

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  • Aus Wollin stammend und lange Zeit in Wittenberg agierend, war Johannes Bugenhagen nicht nur ein Anhänger, sondern auch persönlicher Freund von Martin Luther. Da in Hamburg im frühen 16. Jahrhundert das Interesse an der Reformation einsetzte, holte man im Jahre 1526 den Gelehrten Bugenhagen in die Hansestadt. Hier sollte er, wie zuvor in Braunschweig, eine neue Kirchenordnung erstellen.

    Was ein einfaches Spiel sein sollte, stellte sich als Kampf gegen die alten Systeme heraus. Vor allem die Zisterziensernonnen machten Bugenhagen das Leben schwer. Schließlich konnte er doch die verlangte Kirchenordnung für Hamburg durchsetzen. Nach drei beschwerlichen Jahren zog Bugenhagen mit seiner Frau weiter nach Wittenberg, wo er zuvor lange gewirkt hatte und wo ihn eine neue Aufgabe erwartete.

    Teil der neuen, reformierten Kirchenordnung war u.a. die Tatsache, dass alles, was nicht im Sinne des Wortes Gottes war, aus dem kirchlichen Leben entfernt werden sollte. Zudem war der Punkt der Schulbildung ein wichtiger. Kurz bevor Bugenhagen Hamburg verließ, konnte er in dem freigewordenen Johanniskloster die erste öffentliche Lateinschule Hamburgs einrichten: das Johanneum. Damit wurde er Mitbegründer des neuzeitlichen hamburgischen Schulwesens.

    Diese Plastik des Johannes Bugenhagen steht deshalb auch vor dem Johanneum. Zunächst stand die Figur – entworfen von Engelbert Pfeiffer – im Innenhof der Schule, die damals mitten in Hamburgs Innenstadt war. Aufgestellt wurde sie an Bugenhagens 400. Geburtstag, am 24. Juni 1885. Die Initiative dazu ging von ehemaligen Schülern des Johanneums aus.

    1912 bis 1914 erhielt das Johanneum an der Maria-Louisen-Straße ein neues Gebäude, entworfen von Fritz Schumacher. Seitdem die Schule ihren neuen Sitz in Winterhude hat, steht das Denkmal vor dem Schulgebäude.

    Die Plastik zeigt Bugenhagen mit einer Papierrolle in der Hand. Hierbei handelt es sich um die Hamburgische Kirchenordnung mit Siegel. Auf dem Sockel der Statue steht von vorne betrachtet der Name Johannes Bugenhagen. Auf der linken Seite steht geschrieben:

    Scholae Johanneae
    Conditori
    Cives Hamburgenses

    Auf der rechten Sockelseite steht das Errichtungsdatum in den Stein gemeißelt und der Anlass:

    Anno MDCCCLXXXV
    Die Junii XXIV
    Natali Quadringentesimo

    Der Bildhauer Engelbert Peiffer schuf in der Zeit einige Denkmäler berühmter Menschen, darunter auch das St. Ansgar-Denkmal sowie die Statue Graf Adolf III. auf der Trostbrücke, aber auch der Hansabrunnen in St. Georg.

    Quellen: