Johann Adolf Hasse

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  • Bergedorf, der Stadtteil, der im Südosten Hamburgs liegt, fühlt sich immer irgendwie “fern” an. Dabei war Bergedorf seit 1420 unter gemeinsamer Herrschaft mit Lübeck und somit ein Teil Hamburgs. Ditmar Koel ist ein bekannter Bürger Bergdorfs und Johann Adolf Hasse ebenso. Hasse war sogar weit über die Grenzen Bergedorfs und Hamburgs hinaus bekannt und beliebt.

    Hasse, Spross einer Organistenfamilie, kam früh in Kontakt mit der Musik. Ein Stipendium erlaubte es dem 15-jährigen Hasse, seine musikalische Ausbildung in Hamburg fortzusetzen. Hier wirkte er unter anderem als Sänger in mehreren Oratorien am Dom mit. Auch knüpfte der junge Musiker erste Kontakte zum Opernhaus am Gänsemarkt.

    Johann Ulrich von König, seines Zeichens Dichter, Hofpoet und Opernlibrettist, empfahl Johann Adolf Hasse, so dass dieser an der Braunschweiger Oper als Sänger anfangen konnte. Damals war Hasse gerade einmal 20 Jahre alt. Damit sollte auch seine Verbindung nach Hamburg gekappt werden. Er kam nach 1719 nie mehr nach Hamburg oder Bergedorf zurück.

    Im Ausland sollte seine Karriere richtig starten. Nachdem Hasse im Jahre 1721 seine erste Oper komponierte, schickte ihn der Braunschweiger Herzog nach Italien. Über diverse Städte gelangte Hasse schließlich nach Neapel. Hier schuf er 1725 die Serenata “Marc’ Antonio e Cleopatra”, ein Zweipersonen-Stück, mit dem er den Grundstein für seinen musikalischen Erfolg legte. Es folgten Aufträge für die königliche Oper in Neapel. Hasse bediente fortan die damals populäre Opera seria, eine Art ernste italienische Oper.

    Von Neapel ging es im Jahre 1730 nach Venedig. Hier heiratete er die Sängerin Faustina Bordoni, die in den kommenden 20 Jahren alle wichtigen weiblichen Rollen in seinen Stücken sang. Ein Jahr später folgte das Ehepaar Hasse einer Einladung an den kursächsischen Hof in Dresden. Seine gefeierte Oper “Cleofide”, die hier uraufgeführt wurde, legte den Grundstein für weiteren Erfolg. 1733 zogen die Eheleute Hasse nach Dresden, wo er zum “Königlich Polnischen und Kurfürstlich Sächsischen Kapellmeister” ernannt wurde. Insgesamt 30 Jahre blieben Johann Adolf und Faustina in der Sächsischen Landeshauptstadt.

    Der aus Bergedorf stammende Hasse schuf in den folgenden Jahren viele Opern, Oratorien, Kantaten sowie geistliche und kammermusikalische Werke. Die Anzahl der Werke war so hoch, dass man ihm Vielschreiberei und mangelnde Originalität vorwarf. Sein Werk war so sehr auf den Musikgeschmack des 18. Jahrhunderts ausgerichtet, dass man mit dem Schwinden des Interesses an der damaligen Musik auch Hasse vergas.

    Das Ehepaar zog 1773 nach Venedig zurück. Hier war Hasse weiter als Komponist tätig. Seine Frau Faustina verstarb 1781, Johann Adolf zwei Jahre später.

    Unweit des Schlosses Bergedorf steht die Kirche St. Petri und Paul. Diese wiederum ist am Johann-Adolf-Hasse-Platz gelegen. Hier findet sich auch das Geburtshaus von Hasse, ein kleines, leicht schief wirkendes Häuschen, das nun im Besitz der Hasse-Gesellschaft ist. Zwischen Haus und Kirche steht die 2005 von der Künstlerin Gisela Varzandeh geschaffene Hasse-Büste. Auf einem Sockel ruht die gut 55 Zentimeter hohe Bronze. Auf dem Sockel ist in goldenen Lettern eingelassen:

    Der Komponist Johann Adolf Hasse
    geb. 23.3. 1699 in Bergedorf
    gest. 16.12. 1783 in Venedig

    An der Seite ist noch eine kleine Plakette anbracht, die besagt, dass die Büste vom Bergedorfer Musiktage e.V. gestiftet wurde.

    Quellen:
    • Hamburgische Biografie, Personenlexikon 1; Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke; Wallstein
    • Wikipedia-Eintrag zu Johann Adolf Hasse