Gedenkstein zur Anbindung von Billwerder an Hamburg 1395

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  • Die Bille nimmt ihren Lauf ab Linau im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Das kleine Flüsschen zieht sich dann durch Bergedorf in Richtung Hamburger Oberhafen. Auf halber Strecke zwischen Bergedorf und dem Hamburger Stadtkern liegt Billwerder, ein Stadtteil, der seinen Namen von diesem Fluss erhalten hat.

    Billwerder bezeichnet das Gebiet auf der Elbinsel zwischen Dove Elbe und der Bille. Es ist gekennzeichnet von feuchten Marschlanden. Die Besiedelung der Elbinsel fand etwa um 1150 statt. Nachdem Deiche errichtet wurden, konnte das dahinter liegende Gelände entwässert und später zum Anbau von Hopfen und Getreide genutzt werden.

    Das Gebiet wurde aufgrund seiner Lage öfter bei Sturmfluten schwer getroffen, da die Deiche dem Druck des Wassers nicht gewachsen waren. Billwerder – das zu der Zeit Billwärder hieß –, Allermöhe und Moorfleet wurden z.B. bei der Flut 1320 stark verwüstet. Kirchenglocken wurden verkauft, um die Finanzierung von neuen Deichen zu gewährleisten.

    1385 erwarben zwei Hamburger Ratsherren Nutzungsrechte an dem kleinen Billwerder. Zehn Jahre danach, also 1395, kaufte die Stadt Hamburg Billwerder dem Grafen Otto I. von Schauenburg ab. Etwa von 1550 an zog Billwerder immer mehr reiche Hamburger, Senatoren und Kaufleute an. Aber auch die Pastoren der Hamburger Hauptkirchen bauten hier riesige Landsitze – wegen der schönen Natur.

    Der Billwerder Billdeich ist die zentrale Straße des Stadtteils. Die etwas mehr als acht Kilometer lange Straße schlängelt sich parallel südlich der Bille. Vor der Umbenennung von Teilen des Billdeichs u.a. in den Billbrookdeich, war die Straße gar 17 Kilometer lang und das dünnbesiedelte Billwerder war damit das längste Straßendorf Europas. Etwa in Höhe der St. Nikolaikirche steht am Straßenrand dieses Denkmal. Die steinerne Säule erinnert an die Anbindung Billwerders an die Hansestadt Hamburg im Jahre 1395.

    Auf der Frontseite prangt das Hamburg-Wappen, darunter steht in den Stein gemeißelt:

    Zur Erinnerung an die vor 500 Jahren erfolgte Vereinigung der Landschaft Billwärder mit der Freien und Hansestadt Hamburg

    Am Fuße der Säule steht noch Billwärder a/d Bille.

    Geht man um die Säule herum, sieht man ebenfalls am Fuße auf der rechten Seite Allermöhe stehen, auf der hinteren Seite steht Errichtet 1899 und auf der linken Seite findet sich schließlich Moorfleth. Ebenfalls auf der rechten Seite, auf der Höhe des Hamburger Wappens, ist ein weiteres Wappen eingelassen. Es zeigt die Jahreszahl 1895 auf Eichenlaub. Auf der linken Seite ist ein ähnliches Wappen mit der 1395 angebracht.

    Etwas versteckt, noch unter dem Schriftzug “Allermöhe”, ist in den Stein eingelassen, wer dieses Denkmal entworfen hat. Es heißt dort:

    F.H.W. Witte Sen.
    Hamburg-Ohlsdorf

    Erst 1949 wurde “Billwärder an der Bille” in Billwerder umbenannt. Bei der großen Sturmflut von 1962 erlitt Billwerder zuletzt verheerende Schäden.

    Quellen: